Stadt- und Gemeinderäte aus Bogen und Parkstetten informierten sich vor Ort über den aktuellen Stand
Ende vergangener Woche informierten sich gut 20 Stadt- und Gemeinderäte aus Bogen und Parkstetten mit der 1. Bürgermeisterin Andrea Probst (Stadt Bogen) und dem 1. Bürgermeister Martin Panten (Gemeinde Parkstetten) an der Spitze über die laufenden Arbeiten zum Ausbau der Hochwasserschutzanlagen im Polder Parkstetten/Reibersdorf. Für die Stadt Straubing machte sich Rechtsdirektor Michael Hartl ein Bild der Maßnahmen. Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf und der WIGES Wasserbauliche Infrastrukturgesellschaft mbH stellten den Gästen zunächst am Baubüro die Gesamtkonzeption im Polder, die Bauabläufe, sowie die bisher bereits realisierten Bauabschnitte anhand von Plänen vor. Dabei bestand auch ausführlich Gelegenheit für Fragen. Danach besichtigte die Gruppe dann die aktuell laufenden Baumaßnahmen. Hier begann die Besichtigung mit dem Deich Alte Kinsach zwischen Reibersdorf und dem Bereich SW Alte Kinsach. Der Deich wird erdbaulich erhöht und landseitig verbreitert und damit auf den künftigen Schutzgrad eines hundertjährlichen Ereignisses der Donau hin ausgebaut. Neben dem bestehenden Schöpfwerk Alte Kinsach, das unter Denkmalschutz steht und als Gebäude erhalten bleibt, beginnt in Kürze der Bau des neuen Schöpfwerks. Dies wird mit einer Pumpleistung von 6.300 Litern pro Sekunde mehr als doppelt so groß wie das bestehende Schöpfwerk. Nach diesem Stopp ging es entlang des neuen Deichs Lenach, der künftig die Gemeinde Parkstetten und die nördlich der Donau liegenden Stadtteile der Stadt Straubing vor Hochwasser schützen wird, zum neuen Deichschartenbauwerk an der St2125. Dieses Bauwerk führt die Staatsstraße künftig durch den Deich, solange kein großes Hochwasserereignis an der Donau vorliegt. Um den westlich des Deiches Lenach liegenden Bereich zu schützen, wird dieses Deichschartenbauwerk durch ein integriertes Hochwasserschutztor als primäres Verschlussorgan sowie als Redundanz eine dahinter liegende mobile Hochwasserschutzwand in Form eines mehrgliedrigen Dammbalkenverschlusses verschlossen, bevor sich der Hochwasserrückhalteraum bei Hochwasserereignissen größer ca. HQ50 östlich des Deiches Lenach füllt. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der Größe des Bauwerks, das ebenfalls demnächst fertig gestellt und wieder für den Verkehr freigegeben werden soll. Der Hochwasserrückhalteraum Parkstetten mit rund 12 Mio. m³ wird nicht früher als im Bestand überströmt und ist neben sieben weiteren Hochwasserrückhalteräumen im Projektgebiet Straubing-Vilshofen maßgebend verantwortlich für das Gelingen des Unterliegernachweises und somit für die Genehmigungsfähigkeit des Hochwasserschutzes im Projektgebiet. WWA und WIGES informierten abschließend, dass alle Arbeiten aktuell im Zeitplan liegen. Die Ortsbereiche der Stadt Bogen sind schon seit einigen Jahren vor einem HW100 geschützt. Dort wurde sowohl an der Donau wie auch am für Bogen maßgeblichen linken Rücklaufdeich der Kinsach bereits im Rahmen von mehreren vorgezogenen Hochwasserschutzmaßnahmen der Schutzgrad auf HQ 100 erhöht. Im Zuge der aktuellen Maßnahmen wird hier lediglich noch ein neues Schöpfwerk bei Oberalteich mit einer Pumpleistung von 1.000 Litern pro Sekunde ergänzt.
Text und Bild: Dominik Zehatschek / WIGES-GmbH
