Die Gemeinde Parkstetten liegt im geografischen Zentrum des niederbayerischen Landkreises Straubing-Bogen. Ihre Lage an der Donau und an einem uralten Handelsweg, der von Salzburg kommend durch das Kinsachtal nach Böhmen führt, war wohl die Voraussetzung dafür, dass hier schon sehr früh Menschen siedelten. Diese Tatsache wird von Dutzenden von vor- und frühgeschichtlichen Funden belegt.
Im Hochmittelalter waren im Gemeindegebiet Parkstetten mehrere Rittergeschlechter als Ministerialen der Grafen von Bogen beheimatet. In einer Urkunde des Klosters Oberalteich aus der Zeit 1112 – 1115 wird erstmals ein Ritter Engelschalk von Parkstetten genannt. Weiter ist belegt, dass der Ritter Gozpertus de Harde (=Unterharthof) an einem Kreuzzug teilnahm. 1125 ist ein Ritter Adelhard de Riutte (=Roithof) bezeugt. Beim ersten Kreuzzug ist der Ritter Gothold de Rubersdorf (=Reibersdorf) dabei. Der Ritterpatron St. Georg ist der Pfarrpatron von Parkstetten.
Im zur Gemeinde zählenden Reibersdorf gab es einen Königshof.
In seiner langen Geschichte hat Parkstetten immer in enger Kommunikation mit der nahen Stadt Straubing gestanden. 1029 fiel das alte Herzogsgut Straubing mit seinem Umland für Jahrhunderte an das Augsburger Domkapitel. Höhere adlige oder geistliche Grundherren waren aber im Bereich der Gemeinde im Gegensatz zu den Nachbarortschaften nie ansässig.
Zentralörtliche Funktionen und die kontinuierliche Ausweisung von Baugebieten haben Parkstetten nach dem Zweiten Weltkrieg einen überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachs gebracht. Zur Gemeinde gehören neben den Ortschaften Parkstetten, Reibersdorf und Fischerdorf auch Friedenhain, Oberharthof, Roithof, Scheften, Scheftenmühle, Thurnhof und Unterharthof.
1986 wurde eine neue Kirche eingeweiht. Die erste in Kirchenurkunden bezeugte Erwähnung eines Parkstettener Pfarrers ist aus dem Jahre 1216 bekannt und bezieht sich auf Konrad der Motzinger.
Die Pfarrei Parkstetten ist eine Urpfarrei. Ausgrabungen in den Jahren 1984 und 1985 anlässlich des Kirchenneubaues haben ergeben, dass an der Stelle des Gotteshauses mit hoher Wahrscheinlichkeit die älteste archäologisch nachgewiesene Holzkirche im Landkreis stand. Ihre Anfänge wurden von den Archäologen in das achte Jahrhundert datiert.
Der bekannteste Parkstettener ist der große Philologe Dr. Johann Stadler, der im Jahre 1804 geboren wurde. Dieser verfasste ein sehr wertvolles und sehr umfangreiches Heiligenlexikon. Wegen seiner hervorragenden Sprachkenntnisse wurde er der „Niederbayerische Mezzofanti“ genannt.
In der Gemeinde befinden sich heute alle Einrichtungen eines Unterzentrums, sowie Gasthäuser. Außerdem haben sich Gewerbebetriebe aus den verschiedensten Bereichen angesiedelt.
Das Landschaftsbild im Norden und Westen von Parkstetten wurde in den letzten Jahrzehnten durch Kiesabbau entscheidend verändert. Heute befindet sich in diesem Bereich ein großes Naherholungsgebiet mit Bade- und Fischweihern, Campingplatz und einer Wasserskiseilbahn.
Durch Reibersdorf führt der bekannte Donauradwanderweg „Tour de Baroque“ und der Europäische Pilgerweg „VIA NOVA“ (www.pilgerweg-vianova.eu).
Parkstetten liegt nördlich der Donau am Fuß des Bayerischen Waldes, etwa 4 km vom Oberzentrum Straubing und ca. 6 km von der Stadt Bogen entfernt. Problemlos erreicht werden kann der Ort außerdem über die Autobahn A3 – Ausfahrten Straubing oder Kirchroth – und über die Bundesstraße 20.
Welche Bedeutung hat unser Gemeindewappen?
Unser Gemeindewappen wurde im Jahr 1982 mit den bestehenden Symbolen und Farben von der Regierung von Niederbayern genehmigt. Das Wappen wurde damals zusammen mit einem anerkannten Heraldiker entworfen. Die Beschreibung des Wappens lautet: „Ein breiter silberner Wellenbalken, darin ein roter Bienenkorb, geteilt von Rot und Blau, oben ein sechsstrahliger goldener Stern.“
Die Begründung des Inhalts des Hoheitszeichens: Der breite Wellenbalken weist auf die Lage der Gemeinde an der Donau hin bzw. auf die in den letzten Jahrzehnten entstandenen Kiesweiher, die für die Naherholung Bedeutung gewonnen haben. Der Bienenkorb symbolisiert die früher im Gemeindegebiet ausgeübte Bienenzucht. Als Mariensymbol wurde der Stern in die obere Schildhälfte aufgenommen. Er soll an das Domkapitel Augsburg erinnern, das als Grundherr für die Geschichte des Gemeindegebietes von größter Bedeutung war. Das Domkapitel führte im Siegel die Mutter Gottes, während die Wappenfarben des Hochstiftes Augsburg Rot und Silber waren, die jetzt als Feldfarben des Gemeindewappens auf diese wichtige historische Verbindung hinweisen. Seit dem 16. Jahrhundert ist das Gemeindegebiet im Wesentlichen landesherrlicher Besitz und unterstand dem Kastenamt in Straubing. Die Tingierung Silber und Blau erinnert an diese Zugehörigkeit.